Zur Diagnose von Asthma kommen verschiedene Verfahren infrage. Zuerst werden ein Arzt-Patientengespräch (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung durch den Arzt stattfinden.
Der Arzt wird folgende Symptome beim Patienten erfragen:
Die körperliche Untersuchung hat zum Ziel, Anzeichen für eine bronchiale Obstruktion (Verengung) aufzuspüren. Der Arzt sucht beim Abhören der Lunge nach folgenden Symptomen:
Die Spirometrie ist eine Untersuchung der Lungenfunktion. Dabei atmet der Patient unter Anleitung des Arztes durch ein Mundstück in ein Gerät. Der Betroffene muss verschiedene Atemmanöver durchführen. So kann der Arzt feststellen, wie unterschiedliche Atemvolumina aussehen. Zur Prüfung des Atemwiderstands und des Residualvolumens (also der Luftmenge, die nach größtmöglicher Ausatmung in der Lunge bleibt), wird diese Untersuchung in einem geschlossenen Glaskasten durchgeführt. Dies nennt man Ganzkörperplethysmografie. Ein wichtiger Parameter ist die Sekundenluft. Je stärker die Bronchienverengung ist, desto weniger Luft wird in der Sekunde ausgeatmet.
Der Bronchospasmolyse-Test beginnt mit der Spirometrie. Werden dabei verengte Bronchien angezeigt, inhaliert der Betroffene ein Mittel zur Bronchienerweiterung. Wenn dabei der FEV1-Wert (Einsekundenkapazität) um mindestens 15 % verbessert ist im Vergleich zur Messung ohne Medikament, liegt Asthma vor.
Wenn der Befund der Spirometrie sich als unauffällig erwiesen hat, aber dennoch der Verdacht auf Asthma besteht, kann ein Provokationstest durchgeführt werden. Dieser kann eine Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) des Bronchialsystems nachweisen, um die Diagnose Asthma zu festigen. Dabei muss der Betroffene eine Substanz einatmen, die die Bronchien verengt, wenn eine Überempfindlichkeit vorliegt.
Wenn bei dem Provokationstest die Sekundenluft um mindestens 20 % vermindert ist gegenüber dem Wert ohne die eingeatmete Substanz, dann zeigt dies eine Hyperreagibilität der Bronchien an. Die Bronchialverengung kann wahlweise auch durch kalte Luft oder körperliche Anstrengung hervorgerufen werden. Da es beim Provokationstest zum Asthmaanfall kommen kann, muss der Test unter fachlicher Anleitung erfolgen und streng überwacht werden.
Da Asthma auch allergisch (extrinsisch) sein kann, wird eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen überprüft. Dafür gibt es Blut- und Hauttests.
Die Peak-Flow-Messung kann zu Hause erfolgen, um die Entwicklung von Asthma regelmäßig zu überprüfen. Man nimmt dazu ein Peak-Flow-Meter. Gemessen wird der sogenannte Peak Expiratory Flow (PEF), also die Kraft des Ausstroms von Atemluft aus der Lunge. Das Gerät zeigt meist bereits eine Verschlechterung an, bevor die Symptome auftreten.
Eine Röntgenuntersuchung der Lungen kann helfen, mögliche andere Krankheiten auszuschließen. Die Blutgasanalyse kann anzeigen, wie gut die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und die Entsorgung des Kohlenstoffdioxids sind. Das Blut hierfür wird meist aus dem Ohrläppchen oder der Ader genommen. Dabei testet man auch den Säure-Basen-Haushalt des Organismus. Eventuell wird auch das Sputum (Auswurf) untersucht. Das Vorhandensein von weißen Blutkörperchen oder Bakterien im Sputum kann ein Anzeichen für Asthma sein.
Fedor Singer