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Stethoskop
Diagnose von Asthma
Unter der zur Diagnose von Asthma eingesetzten Spirometrie versteht man die Prüfung der Lungenfunktion.
Asthma

Diagnose von Asthma

Zur Diagnose von Asthma kommen verschiedene Verfahren infrage. Zuerst werden ein Arzt-Patientengespräch (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung durch den Arzt stattfinden.

Anamnese und körperliche Untersuchung zur Diagnose von Asthma

Der Arzt wird folgende Symptome beim Patienten erfragen:

  • wiederholte Asthmaanfälle, die meist nachts auftreten, mit Atemnot, Brustenge, Husten
  • etwaiger Kontakt mit Allergenen, Rauch oder Staub
  • Atemwegsinfektionen
  • thermische Reize
  • Veränderung der Symptome nach Jahreszeit
  • Asthma in der Familie
  • Auslöser von Luftnot und Husten in der Umgebung, am Arbeitsplatz oder bei anderen Tätigkeiten

Die körperliche Untersuchung hat zum Ziel, Anzeichen für eine bronchiale Obstruktion (Verengung) aufzuspüren. Der Arzt sucht beim Abhören der Lunge nach folgenden Symptomen:

  • Giemen, Pfeifen, Brummen beim Atmen
  • krankhaft verlängerte Phase des Exspiriums (der Ausatmung)
  • bei Kindern: thorakale Einziehungen/Veränderungen des Brustkorbs

Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie)

Die Spirometrie ist eine Untersuchung der Lungenfunktion. Dabei atmet der Patient unter Anleitung des Arztes durch ein Mundstück in ein Gerät. Der Betroffene muss verschiedene Atemmanöver durchführen. So kann der Arzt feststellen, wie unterschiedliche Atemvolumina aussehen. Zur Prüfung des Atemwiderstands und des Residualvolumens (also der Luftmenge, die nach größtmöglicher Ausatmung in der Lunge bleibt), wird diese Untersuchung in einem geschlossenen Glaskasten durchgeführt. Dies nennt man Ganzkörperplethysmografie. Ein wichtiger Parameter ist die Sekundenluft. Je stärker die Bronchienverengung ist, desto weniger Luft wird in der Sekunde ausgeatmet.

Der Bronchospasmolyse-Test bei Asthma

Der Bronchospasmolyse-Test beginnt mit der Spirometrie. Werden dabei verengte Bronchien angezeigt, inhaliert der Betroffene ein Mittel zur Bronchienerweiterung. Wenn dabei der FEV1-Wert (Einsekundenkapazität) um mindestens 15 % verbessert ist im Vergleich zur Messung ohne Medikament, liegt Asthma vor.

Provokationstest zur Diagnose

Wenn der Befund der Spirometrie sich als unauffällig erwiesen hat, aber dennoch der Verdacht auf Asthma besteht, kann ein Provokationstest durchgeführt werden. Dieser kann eine Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) des Bronchialsystems nachweisen, um die Diagnose Asthma zu festigen. Dabei muss der Betroffene eine Substanz einatmen, die die Bronchien verengt, wenn eine Überempfindlichkeit vorliegt.

Wenn bei dem Provokationstest die Sekundenluft um mindestens 20 % vermindert ist gegenüber dem Wert ohne die eingeatmete Substanz, dann zeigt dies eine Hyperreagibilität der Bronchien an. Die Bronchialverengung kann wahlweise auch durch kalte Luft oder körperliche Anstrengung hervorgerufen werden. Da es beim Provokationstest zum Asthmaanfall kommen kann, muss der Test unter fachlicher Anleitung erfolgen und streng überwacht werden.

Allergietests zur Diagnose von Asthma

Da Asthma auch allergisch (extrinsisch) sein kann, wird eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen überprüft. Dafür gibt es Blut- und Hauttests.

  • Beim Prick-Test gibt der Arzt bestimmte Testsubstanzen tröpfchenweise auf die Haut, meist am Unterarm. Dann wird die Haut an dieser Stelle mit einer Lanzette eingeritzt. Entstehen innerhalb von 15 Minuten kleine Quaddeln (Schwellungen) mit oder ohne gerötete Haut, kann eine Allergie gegen die betreffende Substanz vorliegen. Der Prick-Test gibt aber nur bedingt Auskunft, ob diese Allergie auch für das Asthma verantwortlich ist.
  • Auch über Blutuntersuchungen kann man Allergien feststellen. Viele Patienten mit Asthma zeigen einen erhöhten Antikörperspiegel des Immunglobulins E (IgE). Auch kann mit dem IgE bestimmte allergene Stoffe herausfinden (z. B. Katzenhaare).

Peak-Flow-Messung

Die Peak-Flow-Messung kann zu Hause erfolgen, um die Entwicklung von Asthma regelmäßig zu überprüfen. Man nimmt dazu ein Peak-Flow-Meter. Gemessen wird der sogenannte Peak Expiratory Flow (PEF), also die Kraft des Ausstroms von Atemluft aus der Lunge. Das Gerät zeigt meist bereits eine Verschlechterung an, bevor die Symptome auftreten.

Weitere Verfahren zur Diagnose von Asthma

Eine Röntgenuntersuchung der Lungen kann helfen, mögliche andere Krankheiten auszuschließen. Die Blutgasanalyse kann anzeigen, wie gut die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und die Entsorgung des Kohlenstoffdioxids sind. Das Blut hierfür wird meist aus dem Ohrläppchen oder der Ader genommen. Dabei testet man auch den Säure-Basen-Haushalt des Organismus. Eventuell wird auch das Sputum (Auswurf) untersucht. Das Vorhandensein von weißen Blutkörperchen oder Bakterien im Sputum kann ein Anzeichen für Asthma sein.

Fedor Singer