Viele der Medikamente bei Asthma sind inhalativ einzunehmen, also einzuatmen. Dies ist eine schnelle und effektive Therapie. Durch die Inhalation kommen die Substanzen unmittelbar und schnell an den Ort, an dem sie gebraucht werden. Aus diesem Grund werden meist kleinere Dosen der Substanzen benötigt, als beispielsweise bei der systemischen Gabe über Tabletten.
Bei der Inhalation gibt es nicht nur verschiedene Substanzen, sondern auch verschiedene Inhalationsvorrichtungen, die unterschiedlich zu verwenden sind. Man sollte also zwischen Dosiervorrichtung und Wirkstoff unterscheiden. Der Arzt kann dem Asthmatiker dabei helfen, das passende Gerät auszuwählen. Im Optimalfall können Patienten für alle Medikamente, die sie inhalativ einnehmen, dasselbe System verwenden.
Bei allen Systemen muss man vor der Inhalation tief ausatmen, und nach der Inhalation den Atem für einen kurzen Zeitraum anhalten, um dann langsam auszuatmen. So können sich die Wirkstoffe in den Atemwegen absetzen.
Beim Dosieraerosol drückt man auf ein Ventil. So wird aus einem kleinen Behältnis die Substanz in Form von kleinsten Tröpfchen freigesetzt. Vor der Anwendung sollte man das Dosieraerosol gut schütteln. Über das Mundstück, das man fest mit den Lippen umschließt, atmet man dann den Wirkstoff sofort nach dem Freisetzen ein. Die Substanz kann nur dann in den Atemwegen ankommen, wenn der Betroffene gleichzeitig auslöst und tief einatmet. Nach dem Einatmen muss man für fünf Sekunden den Atem anhalten und dann langsam ausatmen. Ein Dosieraerosol kann man mit oder ohne Spacer benutzen.
Der sogenannte Spacer ist eine Vorsatzkammer, die als Mundstück auf das Fläschchen des Dosieraerosols aufgesetzt wird. Der Spacer hilft dem Asthmatiker bei der Inhalation mit diesem Gerät. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Patienten Probleme mit dem gleichzeitigen Drücken und Einatmen haben. Mit dieser Vorrichtung kommt der Wirkstoff in die Kammer des Spacers und man kann anschließend einatmen. Dies muss zwar direkt nach dem Drücken passieren, aber nicht mehr zeitgleich.
Die verschiedenen Pulverinhalatoren, die es für die Inhalation bei Asthma gibt, setzen den Wirkstoff durch das Einatmen frei. Dabei muss man kräftig genug einatmen. Dies ist besonders dann schwierig, wenn der Betroffenen gerade einen Asthmaanfall hat. Auch Kinder und Senioren tun sich damit oft schwer.
Mit einem Vernebler wird der Wirkstoff durch Drücken auf Düsen oder mechanische Bewegungen vernebelt. Es entsteht also ein Aerosol aus extrem kleinen Tröpfchen. Dieses inhaliert man dann durch ein tiefes und langsames Einatmen. Ausgeatmet werden soll durch die Nase. Bei dieser Mechanik tritt der Wirkstoff relativ langsam aus dem System aus. Daher bleibt dem Patienten mehr Zeit für die Einatmung. Diese Form der Inhalation dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Die Einatmung muss auch nicht so kräftig sein wie bei einem Pulverinhalator. Deshalb kommt der Vernebler besonders bei Anfällen, älteren Menschen und Kindern mit Asthma zur Anwendung. Bei allen Systemen gilt: Einen zweiten Stoß sollte man erst nach einer Minute vornehmen. Weitere Informationen zum richtigen Inhalieren finden Sie bei der Deutschen Atemwegsliga e. V.
Fedor Singer