Eine wichtige Maßnahme der Therapie von Asthma ist die Vermeidung von Allergenen und Stoffen, die die Atemwege reizen. Rauchen sollte vermieden werden, da es Asthmaanfälle auslösen und die Prognose verschlechtern kann. Auch Allergene wie Tierhaare, Pollen oder Sporen vom Schimmelpilz sollte man meiden. Als Auslöser kommen auch bestimmte Rheumamedikamente und Betablocker infrage. Betablocker werden bei zu hohem Blutdruck und bestimmten Herzproblemen verabreicht und sind auch in manchen Augentropfen enthalten. Wer als Asthmatiker solche Medikamente einnimmt, sollte dies mit dem Arzt besprechen.
Die Basis der Therapie von Asthma ist meist die Bekämpfung der Entzündung in den Atemwegen. Mittel, die entzündungshemmend wirken, müssen regelmäßig eingenommen werden, da sich die Hyperreagibilität in den Bronchien nur langsam verringert. Daher ist eine Dauerbehandlung notwendig.
Kortikosteroide hemmen die Entzündung in den Bronchien. Meist wird der Wirkstoff als Pulver oder Spray eingeatmet, damit er direkt vor Ort wirkt. Damit werden allzu große Dosierungen vermieden und Nebenwirkungen sind relativ selten. Bei schwergradigem Asthma kann man u. U. auf die Einnahme von Kortikosteroiden in Tablettenform nicht mehr verzichten.
Die sogenannten Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten wirken ebenfalls gegen die Entzündung, aber weniger stark als Kortikosteroide. Sie setzen die Überempfindlichkeit der Bronchien herab. Diese Medikamente dienen auch als Vorbeugung von belastungsbedingtem Asthma.
Wenn das Asthma so ausgeprägt ist, dass Entzündungshemmer als alleinige Therapie nicht mehr ausreichen, werden sie mit Beta-2-Sympathomimetika kombiniert. Diese nimmt man als Spray oder Pulver zur Inhalation. Sie erweitern die Atemwege, entspannen die Muskulatur der Bronchien und sorgen dafür, dass mehrere Stunden keine Atemnot eintritt. Es gibt zwei Formen von Beta-Sympathomimetika:
Nicht sehr oft werden Theophyllin oder lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika in Tablettenform verabreicht. Als Zusatzpräparat wird zur Therapie von Asthma manchmal ein lang wirksames Anticholinergikum verordnet. Ebenfalls möglich ist die Kombination von einem inhalativen Kortikosteroid mit einem Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten. Als Bedarfsmedikation beim Asthmaanfall sind schnell wirksame Beta-Sympathomimetika hilfreich, die die Bronchien erweitern. Für den Bedarfsfall kommen auch die Anticholinergika infrage.
Medikamente zur Therapie von Asthma werden in folgenden Stufen, abhängig vom Schweregrad des Asthmas, verabreicht:
Stufe | Bedarfsmedikation | Dauermedikation |
Stufe I: intermittierendes Asthma | Inhalatives kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum | Keine |
Stufe II: geringgradig persistierendes Asthma | Inhalatives kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum | Inhalatives Glukokortikosteroid (ICS) in niedriger Dosis |
Stufe III: mittelgradig persistierendes Asthma | Inhalatives kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum | ICS in niedriger bis mittlerer Dosis mit einem inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetikum; ebenfalls möglich:
– Steigerung der Dosis des ICS- Leukotrien-Rezeptor-Antagonist – retardiertes (verzögerndes) Theophyllin – retardiertes orales Beta-2-Sympathomimetikum |
Stufe IV: schwergradig persistierendes Asthma | Inhalatives kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum | ICS in hoher Dosis mit einem inhalativen lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetikum und eine oder mehrere der folgenden Möglichkeiten:
– retardiertes Theophyllin – systemisches Glukokortikosteroid (in Tablettenform) in niedriger Dosierung |
Weitere Verfahren können dem Asthmatiker helfen, seine Krankheit besser in den Griff zu kriegen. Diese sind aber immer nur in Ergänzung der Medikation sinnvoll, nicht als Ersatz. Dazu gehören:
Zur Selbstkontrolle führen Asthmatiker regelmäßig (am besten zwei- bis dreimal täglich) eine Peak-Flow-Messung durch. Die Werte trägt man in ein Asthmatagebuch ein, das man ggf. dem Arzt vorlegen kann. So kann man prüfen, ob die Medikamente und Dosierungen noch richtig sind. Wenn die Medikation verändert worden ist, ist es besonders wichtig, die Werte zu dokumentieren.
Wenn der Peak-Flow-Wert bei über 80 % des eigenen Bestwertes liegt, ist alles in Ordnung. Liegt der Wert zwischen 60–80 %, sollte man die Medikation so verändern, wie der Arzt es für diesen Fall empfohlen hat. Auch sollte man einen Arzttermin vereinbaren. Den Peak-Flow sollte man nun viermal täglich messen. Liegt der Wert unter 60 %, ist ein kritischer Punkt erreicht. Dann sollte man sofort die Notfallmedikation einnehmen und den Arzt kontaktieren oder den Notarzt rufen.
Wer die Diagnose Asthma erhält, sollte an einer entsprechenden Schulung teilnehmen. Diese werden bei Ärzten, in Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen angeboten. Die Kosten für die Patientenschulung werden in der Regel von den Krankenkassen getragen. Dort lernt man…
Bei Lungenärzte im Netz finden Sie weitere Informationen dazu, warum eine Patientenschulung wichtig ist und was sie ausmacht.
Fedor Singer